Beobachtungen zum Synodalen Weg von Prof. Dr. Julia Knop
Bild: Sebastian Holzbrecher, pfarrbriefservice.de

Die Theologin Julia Knop wird in unregelmäßigen Abständen ihre Beobachtungen und Einschätzungen aufschreiben. Julia Knop (geb. 1977) ist Professorin für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Als Teilnehmerin des Forums „Macht, Partizipation und Gewaltenteilung“ war sie aktiv an der Vorbereitung des Synodalen Weges beteiligt und wird sich auch weiterhin einbringen.

Hier finden Sie ihre bisherigen Beiträge:

  1. Wie kam es zum Synodalen Weg?
  2. Wer arbeitet und entscheidet beim Synodalen Weg?
  3. Standpunkt: Es geht um Evangelisierung und Strukturreform
  4. Von Formalitäten, „Anwälten der Gläubigen“ und einer offenen Diskussionskultur
  5. Stimmen und Gegenstimmen – und viel Freimut
  6. Müller neben Müller
  7. Fünf Orte – ein synodaler Weg
  8. Das Thema Frauen
  9. Corona, die Kirche und der Synodale Weg
  10. Dauerbrenner: Kirchliche Sexuallehre
  11. Transparenz und Verantwortung angemahnt
  12. Eine Frage der Menschenwürde
  13. Entschiedenheit, Rollenbewusstsein, Umkehr
  14. Die Online-Konferenz: Ein prägender Auftakt, Diskussionen und erste Beschlussvorlagen
  15. Die 2. Synodalversammlung: Wegweisende Entscheidungen
  16. Wie bearbeitet man mit 200 Personen 200 Seiten Text?
  17. Auf dem Weg zu echten Reformen
  18. Beobachter und Beobachtungen
  19. Geschlechtergerechtigkeit: Große Zustimmung für Reformtexte
  20. „Zeichen der Zeit“ ein Schlüsselbegriff für den Synodalen Weg
  21. Wer stimmt wie beim Synodalen Weg?
  22. Pflichtzölibat: Ein Votum an die Weltkirche
  23. Ein Eklat und wegweisende Entscheidungen
  24. Der abgelehnte Text zur katholischen Sexuallehre
  25. Es geht nicht allein um Texte, sondern um (versehrte) Menschen
  26. Die dreifache Verantwortung der Bischöfe

Quelle: Pfarrbriefservice.de

Für einen Weg der Umkehr und Erneuerung

„Die Katholische Kirche in Deutschland macht sich auf einen Weg der Umkehr und der Erneuerung.“ Mit dieser Aussage beginnt die Satzung, die für den Synodalen Weg nach einigen Diskussionen veröffentlicht wurde. Beide verantwortliche Institutionen, die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), haben diesen Synodalen Weg am 1. Advent 2019 begonnen.

Internetseite seit 1. Advent 2019 online

Die Satzung kann man auf den Internetseiten www.dbk.de und www.zdk.de lesen. Dort befindet sich auch ein umfangreicher Fragen-Antworten-Katalog rund um den Synodalen Weg. Seit dem 1. Advent 2019 findet man alle Informationen gebündelt auf der neuen Internetseite www.synodalerweg.de, die von Deutscher Bischofskonferenz und ZdK gemeinsam verantwortet wird.

In der Satzung heißt es z.B. auch: „In den Mittelpunkt stellen wir die Frage nach Gott und dem Weg, den er heute mit den Menschen gehen will. Wir sehen, dass es für viele Menschen die Kirche selbst ist, die das Bild Gottes verdunkelt.“ Als Aufgabe des Synodalen Weges wird festgehalten: „Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland dient der gemeinsamen Suche nach Schritten zur Stärkung des christlichen Zeugnisses.“

Vier Foren – zwei Jahre

Bild: Christian Schmitt, pfarrbriefservice.de

In vier Synodalforen werden die Themen bearbeitet „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“, „Priesterliche Existenz heute“, „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“. Die Satzung regelt außerdem die Zusammensetzung und Befugnisse der Organe des Synodalen Weges (Synodalversammlung, Synodalpräsidium, Erweitertes Synodalpräsidium und Synodalforen). Der Synodale Weg ist auf zwei Jahre angelegt.

Beschlüsse ohne Rechtswirkung

Zur Möglichkeit der Beschlussfassung heißt es in der Satzung: „Die Synodalversammlung des Synodalen Weges fasst zur abschließenden Feststellung der Beratungsergebnisse Beschlüsse.“ Diese Beschlüsse haben allerdings keine Rechtswirkung. Sie sind erst verbindlich, wenn sie als Allgemeines Dekret der Deutschen Bischofskonferenz im Amtsblatt des Vorsitzenden oder als diözesane Gesetze durch den jeweiligen Diözesanbischof im diözesanen Amtsblatt veröffentlicht werden. Und „über die Umsetzung von Beschlüssen, die eine weltkirchliche Relevanz entfalten, entscheidet der Apostolische Stuhl“, heißt es auf www.dbk.de.

Auch Gemeinden und Katholiken können sich beteiligen

In den Fragen und Antworten zum Synodalen Weg wird darum gebeten, dass sich auch Gemeinden, Gruppen und einzelne Interessierte am „gemeinsamen Ringen“ beteiligen, „sei es konkret durch Beteiligung eines Vertreters im Synodalen Weg, sei es durch schriftliche Stellungnahme und Kommentierung des Geschehens, sei es durch die Beteiligung an Informationsveranstaltungen (z.B. Katholische Akademien), durch mediale Interaktion (Social Media) oder auch durch fürbittendes Gebet. An entsprechenden Partizipationsformaten wird derzeit gearbeitet.“ (https://dbk.de/de/themen/der-synodale-weg/faq-synodaler-weg/)